Hoi Michael, was machst du bei Great Place to Work?
Allerhand spannende Sachen. In den letzten Jahren hatte ich als Geschäftsführer die mal grossartige und mal anstrengende Aufgabe uns zu koordinieren. Mit dem weiteren Wachstum und einem richtig starken Team sind wir nun zu einem agilen Setup gekommen und haben auch mehrere Eigentümer neben mir im Unternehmen aktiv, so dass die Aufgaben breiter verteilt werden. Damit kann ich mich wieder stärker um Themen und Projekte mit unseren Kunden kümmern und mit welchen Ideen wir diesen weiterhelfen können Ihre Arbeitsplatzkultur zu entwickeln.
Wie und wann bist du zu Great Place to Work® gekommen?
2012 und durch ein Mittagessen mit dem damaligen Praktikanten. Ich war bei einer anderen Beratung in turbulenten Zeiten für das Thema Engagement und Mitarbeitendenbefragungen als Leiter für Zentraleuropa aktiv und wollte meine Wettbewerber kennenlernen. «Great Place to Work®» hatte tolle Ideen und ich fand es spannend damals das noch ganz kleine Unternehmen in der Schweiz mit nur einem Mitarbeitenden zu übernehmen und zu entwickeln.
Und hält der Name des Unternehmens, was er verspricht? ;-)
Wir schauen bei uns mit der gleichen Methodik hinter die Kulissen, wie wir dies auch bei unseren Kunden tun. Und wir teilen viele der Herausforderungen, die wir auch bei unseren Kunden sehen. Von einer guten Kommunikation bis hin zur Koordination der Aufgaben. Aber: wenn etwas nicht passt und wir es wirklich verändern wollen, dann können wir dies auch schnell machen. Und: wir sehen all die grossartigen Ideen von anderen Unternehmen.
Was macht für dich ein Arbeitgeber zu einem Great Place to Work?
Das ist nun vermutlich eine unerwartete Antwort, aber ich sehe da gar nicht den Arbeitgeber in der Verpflichtung. Das Unternehmen sollte einen guten, vertrauensvollen Rahmen bieten. Aber damit ich selbst begeistert bin, muss ich auch einfach dazu passen und etwas aus diesem Rahmen für mich machen können und wollen.
Ein Great Place to Work® hat viel mit Arbeitsplatzkultur zu tun. Was bedeutet Arbeitsplatzkultur für dich?
Je nach aktuellen Herausforderungen ändern sich die Schwerpunkte immer wieder etwas. Aber das Modell von Great Place to Work® deckt die Themen doch sehr gut ab. Das Vertrauen ins Unternehmen, die Arbeitsinhalte und natürlich auch die Kollegenbeziehungen sind und bleiben wichtig.
Warum sollten Unternehmen sich mit ihrer Arbeitsplatzkultur befassen?
Gegenfrage: Wie will ein Unternehmen erfolgreich sein, wenn die Mitarbeitenden nicht dahinterstehen? Nur ganz wenige Unternehmen haben ein Produkt, dass sich von selbst verkauft. Alle anderen brauchen motivierte Mitarbeitende, die den Unterschied ausmachen. Und es ist sehr sehr teuer, wenn man gute Leute verliert oder diese frustriert sind.
Wie sieht dein Beitrag für eine bessere Arbeitsplatzkultur aus?
Wir alleine können die Kultur in einem Unternehmen nicht bewegen. Aber es ist schön zu sehen, wenn wir Unternehmen helfen, Ihre Herausforderungen besser zu verstehen und dann anzupacken. Manchmal geben wir den Anstoss, manchmal sind es die richtigen Fragen die dabei aufgeworfen werden und gerne sind wir auch Ideengeber von dem, was wir am Markt alles sehen.
Was macht dich zu einem Experten für Arbeitsplatzkultur?
Ursprünglich hatte ich aus «vernünftigen» Überlegungen BWL studiert und danach «aus Neugier» noch Arbeitspsychologie. Damals war das noch eine ungewöhnliche Mischung, aber heute bin ich froh um das Verständnis von beiden Seiten. So kann ich die Herausforderungen für das Management und auch wirtschaftliche Herausforderungen besser verstehen. Und in meiner eigenen Rolle bei der Steuerung des Unternehmens habe ich auch schon genug falsch gemacht. Aus Fehlern lernen ist wohl die wichtigste Eigenschaft, wenn es um die Weiterentwicklung geht.