Ein Great Place to Work® ist ein Ort, der inspiriert, nach den Sternen zu greifen. Es ist ein Ort, wo Mitarbeitende aller Generationen sich persönlich und professionell weiterentwickeln können, wo man sich gegenseitig vertraut und unterstützt, wo man stolz auf seine Arbeit ist und wo die Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen Spass macht. Ein Great Place to Work® ist ein Ort, wo man sich selbst verwirklichen kann.
Seit mehr als 30 Jahren erhebt und analysiert Great Place to Work® Daten, um die Arbeitsplatzkultur von Organisationen zu messen. Seit jeher gilt Vertrauen als Fundament einer hervorragenden Arbeitsplatzkultur. Mit der Entwicklung der Arbeitswelt und der Evaluation von unzähligen Organisationen wurde aber auch die Methodik stetig angepasst – denn grossartige Arbeitgeber sind nur jene, die einen Great Place to Work für alle Mitarbeitenden schaffen.
Im Mittelpunkt des For All Modells steht die Potenzialentfaltung aller Mitarbeitenden. Sie ist der Schlüssel für eine stärkere Innovationskraft und eine höhere Wertschöpfung. Bei einer Fussballmannschaft beispielsweise ist gegenseitiges Vertrauen die Basis für ein gutes Zusammenspiel. Der Mannschaftsgeist wird indes durch gelebte Werte, wie etwa Disziplin, geprägt. Und beweisen die Trainer und Captain Führungsqualität, hat das Team Potenzial zu einer Top Mannschaft. Aber will sie auch wirklich Tore schiessen (Wertschöpfung) und die Taktik des Gegners ausspielen (Innovationskraft), muss das Potenzial jedes einzelnen Spielers voll entfaltet werden.
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Organisationen müssen agil, innovativ und authentisch gegenüber ihren Stakeholdern auftreten, um einen Mehrwert zu schaffen und die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt erfolgreich angehen zu können. Das erreichen sie aber nur mit einer Arbeitsplatzkultur, in der alle Mitarbeitenden ihr Bestes geben und ihr Potenzial entfalten können.
Benjamin Franklin sagte einst: «Seid achtsam bei kleinen Ausgaben – auch kleine Lecks versenken ein grosses Schiff.» Genauso ist es mit der Potenzialentfaltung aller Mitarbeitenden; wird es nicht voll entfaltet, lässt man Möglichkeiten einfach so an sich vorbeiziehen – und sinkt eines Tages. Die grössten Lecks sind dort, wo die positiven Arbeitserlebnisse und das gegenseitige Vertrauen verloren gehen.
Maslow zeigte in seiner Bedürfnispyramide auf, dass Menschen erst physiologische, Sicherheits-, soziale und Individualbedürfnisse befriedigen müssen, bevor sie sich selbst verwirklichen können. Ähnlich ist das bei den Grundbedürfnissen am Arbeitsplatz; 30 Jahre Forschung ergaben, dass es vertrauensbasierte Beziehungen, Stolz und Teamgeist braucht, bevor das Potenzial aller Mitarbeitenden entfaltet werden kann.
So wird in der heutigen Arbeitswelt die Potenzialentfaltung aller Mitarbeitenden zum Herzstück einer grossartigen Arbeitsplatzkultur – und gleichzeitig auch zur Grundlage für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.
Der Schlüssel zur Potenzialentfaltung aller Mitarbeitenden ist Vertrauen. Vertrauen – vor allem eine Vertrauensbeziehung zwischen Mitarbeitenden und Führungspersonen – bleibt das wichtigste Gut in der heutigen Arbeitswelt. Denn auch wenn sich die Geschäftswelt ändert, so bleiben Menschen immer noch Menschen und Vertrauen die universale Bedingung für positive Interaktionen. Als Grundlage einer vertrauensbasierten Arbeitsplatzkultur braucht es Glaubwürdigkeit, Respekt, Teamgeist, Stolz und Fairness.
Wenn sich Führungspersonen und Mitarbeitende fair verhalten, mit allen respektvoll umgehen und zeigen, dass sie fähig sind, das Geschäft kompetent und integer zu führen – dann entsteht Vertrauen. Eine vertrauensbasierte Arbeitsplatzkultur ermöglicht, dass Entscheidungen schneller gefällt werden, alle Mitarbeitenden einbezogen werden und die Zusammenarbeit gefördert wird. Gerade deswegen ist Vertrauen auch dringend benötigter Nährboden für Agilität. Wenn also das Great Place to Work® For All Modell der Motor ist, dann ist Vertrauen der Treibstoff.
Wer bei gelebten Werten an Slogans oder die Karrierewebsite denkt, ist auf der falschen Fährte. Gelebte Werte sind die Prinzipien, die die Art und Weise aufzeigen, wie Mitarbeitende täglich in einer Organisation miteinander zusammenarbeiten.
Untersuchungen der Arbeitsplatzkultur von über 700 Organisationen zeigten, dass gelebte Werte zu einer höheren Integrität bei Mitarbeitenden und somit zu höherer Produktivität, grösserer Profitabilität, besseren Geschäftsbeziehungen und einer höheren Arbeitgeberattraktivität für potenzielle Talente führten. Es zahlt sich also aus, die Organisationsstrategie auf die gelebten Werte abzustützen.
Um das volle Potenzial aller Mitarbeitenden auszuschöpfen braucht es Führungsqualität. Führungsqualität zeichnet sich durch Sinnstiftung, Respekt, Fürsorge und Fairness gegenüber den Mitarbeitenden aus – indem die Führungspersonen die Mitarbeitenden wertschätzen und die Organisationsswerte aktiv vorleben. Genauso wichtig ist das gegenseitige Vertrauen zwischen Führungspersonen, da Führung in modernen Arbeitswelten nicht nur horizontal, sondern auch vertikal und geteilt stattfindet.
Nur so wird eine vertrauensbasierte Arbeitsplatzkultur von allen Beteiligten und Betroffenen getragen. Ausserdem sollte jede Führungsstufe eine kohärente Strategie kommunizieren. Jede Geschäftseinheit, jede Abteilung muss verstehen, welchen Teil sie zur gemeinsamen Organisationsvision beitragen. Schlussendlich ist es wichtig, dass die Führungsteams die Diversität der Belegschaft repräsentieren. Je besser sie in Führungsteams widergespiegelt ist, desto höher ist die Glaubwürdigkeit bei den Mitarbeitenden – denn Menschen, die einem ähnlich sind, vertrauen wir mehr.
Wenn das Potenzial aller Mitarbeitenden durch Führungsqualität, gelebte Werte und Vertrauen voll entfaltet wird, steigt das Engagement und die Motivation der Mitarbeitenden, sich produktiv in eine Organisation einzubringen. Die Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung und die Globalisierung sowie dem Trend zu neuen Arbeitsformen führt dazu, dass Organisationen stetig innovativ bleiben müssen, damit sie dem hohen Wettbewerbsdruck begegnen können. Innovation betrifft dabei die Produkte und Dienstleistungen, die internen Prozesse sowie die Zusammenarbeit. Eine höhere Effizienz und Profitabilität sind die Konsequenzen der permanenten Innovationsarbeit einer Organisation.
Für diese Innovationskraft brauchen Organisationen aber die kollektive Intelligenz und das Engagement aller Mitarbeitenden. Werden in Arbeitsplatzkulturen die Ideen von Mitarbeitenden nicht gehört, nicht ernst genommen oder nicht umgesetzt, wird die Motivation und das Engagement verschwinden – und mit ihnen die Mitarbeitenden. Sie werden die Idee in einer anderen Organisation oder im eigenen Start-Up umsetzen. Wenn die Mitarbeitenden aber in einer ermutigenden, inspirierenden und vertrauensbasierten Arbeitsplatzkultur arbeiten, werden auch die Ideenimpulse zunehmen und so die Innovationskraft steigen, sofern das Potenzial aller Mitarbeitenden entfaltet wird.
Um Stabilität aufzubauen, braucht eine Organisation eine langfristige Strategie und eine nachhaltige Wertschöpfung. Der wichtigste Treiber der Wertschöpfung wird dabei jedoch häufig ausser Acht gelassen: die Mitarbeitenden. Unter der Voraussetzung einer vertrauensbasierten Arbeitsplatzkultur und positiven Erlebnissen, liefern die Mitarbeitenden das grösste Potenzial zur Wertschöpfung.
Durch ihre Motivation und ihr Engagement gehen die Mitarbeitenden die Extrameile; nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen – und haben dabei ein Lächeln im Gesicht. So wird nicht nur in der Kundeninteraktion mehr Wertschöpfung geschaffen, sondern in allen Stakeholderbeziehungen. Dies zeigt sich schlussendlich auch in den finanziellen Kennzahlen. Wer also in seine Arbeitsplatzkultur und somit in seine Mitarbeitenden investiert, investiert in eine höhere Wertschöpfung.